Die Vereinten Nationen haben den Anspruch auf sauberes Wasser in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen: Damit ist reines Wasser jetzt ein Menschenrecht. In der Vollversammlung der 192 Mitgliedsstaaten, von denen 163 anwesend waren, wurde eine entsprechende Resolution mit der Mehrheit von 122 Stimmen angenommen. Bolivien hatte den Vorschlag vorgelegt, der von 33 anderen Staaten unterstützt wurde.
41 Staaten enthielten sich bei der Abstimmung: UNO-Angaben zufolge verweigerten überwiegend entwickelte Länder ihr Veto, während die Staaten der Dritten Welt fast durchweg für den Entwurf stimmten. “Diese Resolution bringt kein Recht auf Wasser im Sinne des internationalen Rechts”, sagte beispielsweise der Vertreter der USA. “Sie ist nicht eindeutig und deshalb müssen wir uns enthalten.”
Auch Deutschland habe sich noch eine klarere Verantwortung in der Resolution gewünscht, sagte UN-Botschafter Peter Wittig. Dennoch habe man dem Kompromiss zugestimmt. Deutschland gehöre zu den entschiedensten Verfechtern des Rechts auf sauberes Wasser: “Weltweit haben 884 Millionen Menschen keinen genügenden Zugang zu sauberem Wasser und mehr als 2,6 Milliarden keinen zu einfachen sanitären Anlagen. Jedes Jahr sterben etwa zwei Millionen Menschen an den Folgen unsauberen Wassers, die meisten von ihnen sind Kinder”, sagte Wittig.